abschied nehmen

Warum dieser Blog heute entsteht

Auf der Suche nach Licht im Dunkel.

An der Scheibe stehen die Tropfen. Der leicht faulige Geruch eines nassen Novembermorgens vor der Tür. Die Sonne wird es heute wohl nicht durch die Wolken schaffen. Heute ist der Tag nach meinem 28. Geburtstag und wir wissen seit zwei Tagen, dass das Herz unseres Kindes nicht mehr schlägt. Ich bin (war?) in der 13. Woche schwanger. Meine zweite Fehlgeburt nach einer ersten Anfang Juni erwartet mich. Der Weg zu einem Kind, das wir kennenlernen dürfen, wird länger und ich kann nicht einmal um die nächste Ecke sehen.

 

Und doch ist nicht alles Dunkelheit. Trotz aller Tränen. Ich bin nicht sonderlich esoterisch veranlagt. Aber irgendwo unter diesem gefühlten nassen Haufen von altem Laub in mir drin ist etwas, aus dem ich Kraft ziehen kann. Ich spüre es nur für Momente, aber es ist da. Und es wird größer, wenn ich darüber schreibe und es teile. Schon nach meiner ersten Fehlgeburt im Frühsommer spielte ich mit dem Gedanken, einen Blog zu beginnen. Weil ich es schade finde, dass die Themen unerfüllter Kinderwunsch und Fehlgeburt noch so oft ein Tabu sind, obwohl sie doch so viele Menschen betreffen. Und weil ich aus den Erfahrungen anderer und dem Austausch Kraft ziehen konnte und kann.

 

Was ich dabei gelernt habe: es gibt nicht den einen richtigen Weg, mit einer oder mehreren Fehlgeburten umzugehen. Und doch ist da Vieles, das wir teilen und Mut, den wir uns gegenseitig machen können.

 

Dieser Blog soll ein Ort dafür sein.

 

Vielleicht wird dieses kleine Herzprojekt nur einige Zeit weiter wachsen. Vielleicht länger. Ich freue mich, wenn ihr ein Stück des Weges mit mir geht.

 

Bildquelle: Bernd Kasper/pixelio.de

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